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LiteraturFieber mit Kurt Müller und Heimatgeschichte

Kurt Müller las im ReMO aus „Dorfmusik und Balalaika. Jugenderinnerungen eines märkischen Urgroßvaters“ 

Er schreibt Geschichten über Geschichte: Kurt Müller ist einer der bekanntesten Schriftsteller Oberhavels, der sich als Chronist für Heimatgeschichte engagiert, sich selbst aber weniger gern im Mittelpunkt wiederfindet. Er las anlässlich seines 95. Geburtstags in der Reihe LiteraturFieber. Mit seinem Buch „Dorfmusik und Balalaika. Jugenderinnerungen eines märkischen Urgroßvaters“ war Kurt Müller am 14.11.2023 im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel im Schloss Oranienburg zu Gast.

Die Schilderungen aus seinem Leben spiegeln Zeitgeschichte wider. Er erzählt von den Geschehnissen in Schmachtenhagen und Oranienburg, von trostloser Nachkriegszeit, Typhusausbruch, der Teilung Deutschlands und aus dem DDR-Alltag. Er beschreibt bewegte Zeiten im dörflichen Leben, manchmal bedrückend, manchmal mit einem Augenzwinkern, aber immer reich an historischen Fakten.

Kurt Müller wurde am 06.08.1928 geboren und lebt bis heute in seinem Elternhaus in Schmachtenhagen. Nach dem Besuch der Volksschule hatte er eine Lehre als Elektromechaniker im Zählerwerk Oranienburg begonnen, die er wegen der Einberufung zum Kriegsdienst erst 1947 beenden konnte. Anschließend studierte er an der Ingenieurschule Leipzig und war ab 1952 zehn Jahre im Volkseigenen Betrieb (VEB) Starkstromanlagenbau Berlin beschäftigt. Von 1964 bis 1990 war Kurt Müller im Kalt- und Walzwerk Oranienburg für alle Elektrikanlagen verantwortlich. Mit dem Schreiben begann er, so erzählte er später, weil er sich über Dinge in der DDR geärgert habe. Er gehörte dem „Zirkel schreibender Arbeiter“ an. Sein erstes Gedicht „Nachtschicht“ wurde 1980 veröffentlicht. Kurt Müller war Mitglied mehrerer Literaturgemeinschaften bis zur Coronazeit. Aufgrund seiner tiefen Verbundenheit mit Schmachtenhagen und der Region veröffentlichte er eine Reihe von Büchern, die seine Heimat in den Mittelpunkt der Geschichte rücken. Aktuell arbeitet Kurt Müller an einem neuen Gedichtband.